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Der goldene Badeanzug

Anna Auer • 8. Juli 2021

Viele kleine Grenzüberschreitungen führen auch zu großen Wunden.

Ich bin 9 Jahre alt. Es sind Ferien. Ich bin noch ein Mädchen und besuche meine Tante in Kiel am Meer. Die Sommertage dort sind lang und warm. Die meisten Tage verbringe ich damit, im Sand zu spielen. Noch denke ich nicht darüber nach, ob ich beim Spielen gut aussehe oder ob eine Speckrolle am Bauch zu sehen ist. Ich fühle mich frei, lasse mich gehen im Spiel mit dem Sand.


Ich trage meinen Lieblingsbadeanzug. Er ist goldfarben, trägerlos und an der Brust etwas geriffelt. Eigentlich gehört dieser Badeanzug meiner Mutter. Er passte mir trotzdem. 


Abends sitzen wir gemeinsam am Tisch: meine Tante, ihre pubertierenden Söhne und ich. Wir essen Kekse und schauen gemeinsam die Fotos an, die in den letzten Tagen entstanden sind. Auf einem Foto bin auch ich zu sehen. Ich sitze im Sand, spiele selbstvergessen, bin im Einklang mit allem und der goldener Badeanzug leuchtet in der Sonne. Ich fühle mich gut.


Dann platzt dieser Kommentar meines Cousins heraus. Er macht sich lustig über mich, meine Figur, meinen Körper. In diesem Moment bleibt mir der Keks im Hals stecken. Die Gespräche um mich herum verstummen und alles wird ganz still. Die Augen sind auf mich gerichtet. Die Röte steigt mir ins Gesicht, der Atem erstickt in meiner Brust, weil mein Körper versucht, sich unsichtbar zu machen. Den Keks, der noch abgebissen in meiner Hand liegt, lege ich so vorsichtig wie möglich zurück auf den Teller. Ich fühle mich wie erstarrt und gleichzeitig steigt die Hitze der Scham in mir auf. Scham, die auch Wut in sich trägt. Wut, weil ein Teil in mir weiß, dass es nicht richtig ist, was da grad passiert. Und Scham, die meine Muskeln erstarren lässt und jegliche Gegenwehr hemmt. 


Also schweige ich meine Zunge zu erstarrt, um Worte auszusprechen, während dessen über meinen Körper gespottet wird. Die Erwachsenen sagen nichts dazu. Ich weiß nicht, ob sie es nicht mitbekommen haben, es nicht so tragisch fanden oder selbst dachten, ich sollte als Mädchen einen anderen Körper haben. Was in mir zurückblieb, war: “Ich bin falsch. Mein Körper ist falsch. Über meinen Körper Witze zu machen ist erlaubt. Das Schweigen der Erwachsenen beweist mir, dass sie es auch so sehen.“ Den goldenen Badeanzug trug ich nie wieder. 

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Yesss! Der Wohlfühlpilot hat es dieses Monat in die am meisten verbreitete Fitness-Zeitschrift für Frauen geschafft. ENDLICH nehmen auch so figurbetonte und sportlich interessierte Zeitschriften das Thema Wohlfühlgewicht ernst und machen damit unser Herzensthema ein breitem betroffenem Publikum zugänglich! Wir freuen uns über diesen Erfolg, aber natürlich noch viel viel mehr freuen wir uns darüber, dass die Wahrheit über das leidige Thema Abnehmen mal ehrlich gesagt werden kann und dass es endlich viele Mädchen und Frauen gibt, die hiermit endlich mal seriöse Informationen bekommen! Je mehr Frauen darüber Bescheid wissen, dass Abnehmen nicht mit Diäten funktioniert, umso eher schaffen wir es, unsere Welt schöner und glücklicher zu gestalten! Das ist unsere Aufgabe als Wohlfühlpiloten. Und wir laden jede Frau (und jeden Mann) dazu ein, an dieser Bewegung teilzuhaben. Hier hast du die Möglichkeit, einen kurzen Blick in die neue Ausgabe des Shape zu werfen.
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Der erste bezahlte Job ist ein Riesenerfolg, und natürlich möchte man alles richtig machen. Mir ist in meiner Tätigkeit als leitender Psychologe in einer psychosomatischen Klinik aufgefallen, dass über 50% der Berufseinsteiger innerhalb der ersten 2 Berufsjahre übergewichtig werden. Was es damit auf sich hat, und wie man dem begegnen kann, dazu wurde ich von der Zeitschrift psylife interviewt. Hier der Link zum Nachlesen: https://psylife.de/magazin/selbstfuersorge/achtsam-essen-lernen
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